Alles wieder so wie immer im Advent 2023, könnte man meinen: Adventskränze, Adventsfeiern, Weihnachtsmärkte; alles ein bisschen stressig, aber auch ein bisschen besinnlich.
Also: Alles so wie immer?
Natürlich nicht; denn auch diese Advents- und Weihnachtszeit hat ein ganz eigenes Gesicht, wie diese vier Stimmen aus Gesprächen der letzten Tage unterstreichen:
- Wir freuen uns auf das erste Weihnachten mit unserem Kind in Windeln gewickelt unter dem Weihnachtsbaum.“
- Ich stelle in diesem Jahr keinen Baum auf. Ohne meine Frau ist das alles so anders …“
- „Ich habe als Kind noch den Krieg erlebt, meine Mutter hat manchmal den ganzen Tag nichts gegessen, damit wir Kinder was hatten. Dann ging es bergauf in unserer freiheitlichen Demokratie, für die ich so dankbar bin. Jetzt mache ich mir Sorgen, ob meinen Urenkeln diese Demokratie von den rechten Kräften genommen wird, die so viel Hass säen …“
- „Menschen können einander so viel Gutes tun, so viel Glück schenken, warum nur immer noch Krieg in der Ukraine, schon wieder im Nahen Osten: So viel Leid und Elend, warum nur?“
Was immer uns momentan bewegt, eins ist seit über 2000 Jahren gleich: Wir gehen mit allem, was uns bewegt, unserer Dankbarkeit für so viel Schönes und unseren Sorgen, auf die Krippe zu, aus der das Licht der Welt aufstrahlt.
Auf diesem Weg wissen wir einerseits: Weder vor über 2000 Jahren noch in diesem Jahr wird die Welt zu Weihnachten ganz plötzlich zum Paradies ohne Leid und Elend.
Aber andererseits spüren wir es gerade auf diesem Weg zur Krippe: Die Welt ist eben doch eine ganz andere geworden in der Nacht von Bethlehem und dann erst recht am Ostermorgen von Jerusalem:
Das Licht aus der Krippe scheint in der Dunkelheit und lässt alles in einem neuen Licht erscheinen: Es gibt all das Unbegreifliche, all das Böse nicht mehr ohne diese Kraft aus der Krippe, die für uns geboren, gestorben und auferstanden ist.
Gerade jetzt und jetzt erst recht brauchen wir diese Kraft so sehr: Zuversicht und Hoffnung für die geschundene Welt, Mut, etwas vom Licht der Welt dahin zu tragen, wo es finster zu werden droht. Und Frieden für unsere Herzen, unsere Häuser, für alle.
Gott mach dat geben!
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht
Ihr Pastor Heino Dirks
aus der ev.-luth. Kirchengemeinde Völlen