Moin,
sind Sie bereits atemlos? Warum?
Na ja, der Advent ist in diesem Jahr kürzer. Der 4. Advent ist gleichzeitig Heilig Abend. Das bedeutet für uns, wir müssen in kürzerer Zeit alles schaffen: Einkaufen, der Haus- bzw. Wohnungsputz, das adventliche Schmücken, die Weihnachtsbäckerei mit so mancher Kleckerei, Adventsmärkte in nah und fern und nicht zu vergessen der Einkauf der Weihnachtsgeschenke, Für den Einzelhandel ist es nun auch nicht leicht. Wir hören, dass die Menschen zurückhaltender geworden sind mit dem Einkauf. Schließich wissen wir alle nicht, welche Krisenherde sich noch auftun werden. Es sind weniger Tage, damit am Ende die Kasse trotzdem noch stimmt. Ach und dann muss ja noch Mutter oder Vater, Oma oder Opa im Altenheim besucht werden... Ja, bei solch einem Programm kann man schnell außer Atem kommen.
„Bereitet dem Herrn den Weg!“ (Jes 40,3), so beginnt der Wochenspruch für den morgigen Adventssonntag. Daher rührt also unser ganzer Vorbereitungsstress. Weihnachten, das Kommen Gottes in unsere Welt will vorbereitet werden. Wenn dann endlich Heilig Abend ist, sind wir vermutlich gereizt, körperlich und seelisch am Ende. Das ist ja auch nach dem ganzen Vorbereitungstrubel gut zu verstehen.
Doch soll das so sein?
War genau das mit dem Auftrag „Bereite dem Herrn den Weg“ aus dem Buch des Propheten Jesaja gemeint? Natürlich hat der Prophet eine ganz andere Vorbereitung im Sinn. Auf Weihnachten vorbereiten, soll eine ruhige und besinnliche Zeit sein, in der ich auf mich, auf mein Leben und mein Zusammenleben mit anderen schaue. Die Adventszeit war und ist im klassischen Sinn eine Bußzeit. Für uns heute bedeutet das: Frage dich: auf was habe ich mein bisheriges Leben ausgerichtet? Tut mir der ganze Stress gut? Lebe ich überhaupt bewußt und strebe ein erfülltes Leben an? Was ist hinderlich auf diesem Weg? Was lenkt mich davon ab? Worauf kann ich verzichten?
Für uns Christenmenschen ist Richtschnur für dieses Nachfragen und Nachdenken der, den wir am Heiligen Abend erwarten. Jesus Christus ist es, der als Krippenkind und Heiland gekommen ist, der auch in Dein Leben kommen will und den wir als Bestes ganz am Schluss erwarten.
Also: Suchen Sie sich eine ruhige Ecke, schnappen Sie sich eine Tasse Tee oder Kaffee, Füße hoch und starten Sie die wesentlichen Vorbereitungen für Weihnachten.
Ich wünsche ich Ihnen dafür gutes Gelingen und einen gesegneten 3. Advent!
Ihr Dr. Klaus Bajohr-Mau,
Pastor für Altenseelsorge