Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Ihnen noch… Jedes Jahr, meistens kurz vor den Sommerferien, gab es in der Schule eine Veranstaltung, die bei vielen Angst und Schrecken auslöste: Bundesjugendspiele. Da wurden u. a. die Fähigkeiten beim Weitsprung, Sprinten, Langstreckenlauf und Werfen gemessen, in Punkte umgewandelt und schließlich in Form von Sieger- und Ehrenurkunden vor aller Augen verteilt. Damals gab es eben noch keine Datenschutzgrundverordnung ;)
Und eigentlich in jeder Klasse, durch alle Generationen hindurch, gab es dieses eine Kind – meistens war es leider ein Mädchen – das beim Werfen den Status „absolut talentfrei“ inne hatte. In meiner Klasse war ich das - weil ich Probleme damit hatte, im richtigen Moment loszulassen.
In der Bibel kommt die Disziplin Werfen auch vor. Im 1.Petrusbrief 5,7 steht:
„Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“
Mit „ihn“ ist an dieser Stelle Jesus Christus gemeint. Der Apostel Petrus fordert uns hier auf, alle unsere Sorgen auf Jesus zu werfen. Und er meint damit, dass wir Jesus unseren Kummer, unsere Ängste und Nöte anvertrauen sollen, sie an ihn abgeben dürfen. Das ist ein aktiver Prozess. Ich werfe Jesus quasi meine Anliegen vor die Füße. Wichtig ist dabei dann aber auch das Loslassen. Denn Werfen macht immer nur Sinn, wenn ich auch loslasse. Sonst passiert nichts. Sonst bleibt alles bei mir.
Ich muss loslassen - meine Sorgen um die Zukunft, das Verlassen auf meine eigene Kraft, auf meine Fähigkeiten, vielleicht sogar auch meine eignen Pläne und Vorstellungen vom Leben. Denn wenn ich Jesus gesagt habe, worum er sich kümmern soll, dann ist das ab diesem Zeitpunkt auch wirklich seine Angelegenheit. Das ist oft nicht leicht auszuhalten. Erfolgreich werfen ist nicht einfach.
Aber für die Disziplin des Sorgen-Werfens gilt, was für jede andere Disziplin im Sport und generell im Leben auch gilt: Durch regelmäßiges Üben wird man immer besser.
Und zu einer ersten Trainingseinheit möchte ich Sie heute einladen: Überlassen Sie Jesus eine aktuelle Sorge Ihres Lebens. Nennen Sie ihm im Gebet, was Sie gerade beschäftigt, belastet und nachts nicht schlafen lässt. Geben Sie diese Sache ab in seine Hände. Er kümmert sich darum. Vielleicht anders, als Sie sich das vorstellen oder wünschen – aber er wird es tun, sie werden sehen. Sie können sich auf ihn verlassen.
Kerstin Körte,
Gemeindekoordinatorin der EFG Westoverledingen/Ihren