Am vergangenen Sonntag wurde in Dänemark ein neuer König inthronisiert – Frederik übernahm die Amtsgeschäfte von seiner Mutter und führt nun dies besondere Amt weiter.
Am Sonntag wird in der Petruskirche Ostrhauderfehn eine vertraute Königin neu inthronisiert. Die 1896 durch den Norder Orgelbaumeister Johann Diepenbrock erbaute Orgel wird nach einer 15monatigen Restaurierung wieder in den Gebrauch der Gemeinde hineingenommen.
Orgeln und Menschen haben etwas gemeinsam. Wir Menschen leben, weil uns lebendiger Himmelsatem eingehaucht wurde. „Da machte Gott den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“. Vom allerersten Schrei bis zum letzten Atemzug geht mit jedem Einatmen ein Stück Himmel in uns ein, erfrischt, beseelt, belebt Körper und Geist. Der Atem trägt unser Leben, trägt unser Sprechen und Singen. Der Atem des Windes belebt und beseelt ebenso die Stimmen der Orgel und bringt sie zum Klingen. Zunächst ist da nur totes Holz, Metall, Leder und Draht. Aber wenn die Orgel spielt, dann atmet sie ein und aus wie ein lebendiges Wesen. Die Luft des Himmels und die Kunst des Organisten führen sie zu ihrer Bestimmung, und sie klingt und schwingt und verkündet auf eigene Weise etwas von dem, was trotz aller Fragen und Zweifel die Welt zusammenhält: Gottes Atem in dieser Welt. Königliches Leben in unserem Alltag.
Am Sonntag um 15 Uhr wird die Diepenbrock-Orgel von Winfried Dahlke, Organeum Weener, in Ostrhauderfehn gespielt. Neue Klänge, neue Farben und eine neue Fülle bewegen sich durch den Raum. All das kann und wird berühren und Zuversicht für das neue Jahr schenken. „Atem Gottes, komm!“
Pastor Holger Rieken,
Kirchengemeinde Ostrhauderfehn / Holterfehn