Er hatte 160 Menschen das Leben gerettet – heißt es. Die Rede ist von einem vor wenigen Jahren verstorbenen Australier namens Don, der in der Nähe einer Klippe wohnte, wo sich viele Menschen herunterstürzen und das Leben nehmen wollten. Immer wenn er dort Menschen an der Klippe sah, machte er sich zu ihnen auf den Weg und stellte ihnen nur eine kleine Frage: Kann ich ihnen helfen, irgendetwas für sie tun? So kam es, das so mancher lebensmüde Mensch bei ihm eine Tasse Tee trank und danach wieder seinen Weg nach Hause antrat.
Das erinnert mich daran, dass die Menschheit auf dem Weg nach Hause zu Gott sein soll. Doch wenn ich Todesanzeigen lese, finde ich immer weniger davon. Ob Menschen auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause, zu Gott, sind, bleibt dabei ein völliges Rätsel. Ist es die Situation eines nach-christlichen Abendlands, ist es mangelnde Präsenz eines christlichen Glaubens in unserer Gesellschaft? Ist es die Ungewissheit, oder ist mancher gar nicht auf dem Weg nach Hause, zu Gott?
Auch wenn der Begriff ‚Mission‘ umstritten und für manche anstößig sein mag: Christen haben eine Mission. Es ist ihre Berufung, die Botschaft der Hoffnung, das Evangelium von Jesus Christus auszubreiten und es in der Unwissenheit, Ratlosigkeit und Finsternis der Menschen hell werden zu lassen. Ja, die Christen können etwas für andere tun: in Wort und Tat auf den Weg nach Hause, zu Gott, verweisen.
Ich glaube nicht, dass der Australier Don sich als großangelegte Rettungsmission verstanden hat, sondern einfach auf den Menschen zuging, weil ihm das Leben dieser Menschen wichtig war. Was würde uns bewegen, auf andere zuzugehen und zu fragen, wenn der christliche Glaube unsere Überzeugung ist? Oder würden wir zuerst uns selbst fragen, ob wir auf dem Weg nach Hause, zu Gott, sind?
Pastor Michael Maas,
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Westoverledingen