Jesus war nicht mehr da, so wie früher; auf einmal waren seine Freunde auf sich allein gestellt. Wie sollte es bloß weitergehen? Sie waren kein Netzwerk von klugen Köpfen mit Strategie-Papieren; nur wenige von ihnen konnten lesen und schreiben. Das hätte leicht das Ende der Jesus-Bewegung werden können!
- Uns Christen heute geht es gar nicht so viel anders: wir sind eine ziemlich kleine Gemeinschaft geworden, und ziemlich pessimistisch sind wir auch. Wir werden kaum noch gehört; unsere Gottesdienste werden wenig besucht; Gemeinden werden zusammengelegt, ab und an sogar Kirchen entwidmet. Und das Herausforderndste: unsere Kinder verstehen unseren Glauben kaum. Der Geist der Mutlosigkeit und des Pessimismus hat uns fest im Griff. „Wie soll es bloß weitergehen?“ Dabei haben wir etwas Wunderbares weiterzugeben: Gottes Licht, die Worte von Jesus, Hoffnung, Liebe…
- Dann kam Gottes Geist – und alles veränderte sich. Heiliger Geist? Viele von uns sind vermutlich in Kirchen und Gemeinschaften aufgewachsen, wo er kaum eine Rolle spielt, in denen nur allgemein von Gott die Rede ist oder von Jesus Christus. Aber nun: Gottes Geist! Seine Kraft wird an Pfingsten sichtbar: er zeigt sich als „Sturm“ und „Feuer“ – und er gibt Mut, öffentlich von Jesus Christus zu reden. Aus der kleinen Gruppe von 120 wurden am ersten Tag 3.000 follower, kurz danach waren es schon 5.000.
- Dass sich die Freunde von Jesus nicht einfach zerstreut haben, dass der christliche Glaube sogar eine globale Bewegung geworden ist, liegt an Pfingsten. Gott selber wurde aktiv und sandte seinen Geist – das hätte sich niemand so ausdenken können. Seither hat Gottes Geist die Leitung der Christen übernommen und führt sie durch die Zeit. Er ist die Pfingst-Überraschung, die den Geist der Mutlosigkeit und des Pessimismus´ aus unseren christlichen Gemeinschaften vertreibt. Und den Aktionismus, als ob wir aus eigener Kraft eine gute Zukunft „machen“ könnten. - Was können wir mutlose Christen tun, angesichts von Pfingsten? Vier Inspirationen für uns heute:
- Den Pessimismus verabschieden und getrost auf Gottes Zukunft warten.
- In der Gemeinschaft mit den anderen Christen bleiben - dort, wo der Heilige Geist sich entfaltet.
- Um Gottes Geist beten, dass unser Glaube wieder frisch und lebendig wird.
- Von Jesus reden, wo sich die Gelegenheit ergibt. Nicht aufdringlich, nicht laut, aber voller Freude.
Wir sind eine Minderheit geworden. Aber wir Christen werden ganz sicher nicht einfach verschwinden. Wir dürfen auf Gottes Überraschung warten. Sein Geist nimmt unsre Zukunft in die Hand - Gott sei Dank.
Ich wünsche Ihnen frohe Pfingsten!
Henning Behrends, Pastor in Detern
P.S. Lese-Tipp für Pfingsten - Link: Apostelgeschichte 2
(108 Zeilen, excl. Lese-Tipp)