Es bleibt der Sommer des Gewinnens und Verlierens. Die Fußball-EM ist abgehakt, noch eine knappe Woche bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Paris. An beiden Ereignissen bin ich nicht direkt beteiligt, aber „Gewinnen und Verlieren“ – das bleibt ein Teil unseres Lebens!
Beim Supermarkt kann ich ein Grill Event mit Steffen Henssler gewinnen. In der Illustrierten ein Wochenende im Strandhotel Upstalsboom. Und beim Telefonanbieter kann ich ein Tablet gewinnen, wenn ich jetzt gleich einen Vertrag unterschreibe. Wer will nicht gerne gewinnen?
Aber wenn ich immer gewinne... dann wäre ich ja nur von lauter Verlierern umgeben, die mich neidisch ansehen. Denn wo es einen Gewinner gibt, gibt es immer auch viele Verlierer. Und es gibt ja tatsächlich Menschen, die nicht verlieren können. Das heißt, sie verlieren schon öfters. Aber sie können schlecht damit umgehen, selbst wenn sie Zweiter geworden sind. Sie kämpfen mehr, als dass sie spielen. Mit solchen Menschen spielt man nicht gerne, weil auch das Verlieren zum Spiel gehört.
Die Bibel stellt mir dazu eine Frage: Was hilft es mir, wenn ich jeden Gewinn voll ausschöpfe, jedes Schnäppchen mitnehme und sich bei mir immer mehr Sachen ansammeln, die ich in meinem Leben nie brauchen werde? Was hilft es mir?
Ich muss nicht darum kämpfen, immer der Beste oder Klügste zu sein. Und ich muss auch nicht unbedingt mithalten im Wettbewerb um den schönsten Körper, das größte Haus und den teuersten Urlaub. Was hilft das schon? Mit dem Besitz wächst auch die Angst, diesen wieder zu verlieren. Darum tut es gut, den Blick zu weiten auf das, was wesentlich ist: Das Leben und die Seele. Es macht mein Leben reicher, wenn ich mein H
erz an Gott hänge und nicht an den Gewinn.
Und ich lerne immer noch, wie befreiend es sein kann, loszulassen.
Das Leben finden – das verspricht gute Erfahrungen beim Loslassen und Gewinn, auch wenn ich mal verliere. Gott hat ein großes Herz für die Verlierer und für die Verlorenen.
Holger Rieken, Ostrhauderfehn