Wenn man in diesen Tagen durch unsere Gegend fährt, finden sich auffallend viele Straßenbaustellen. Die Landkreise und Kommunen nutzen anscheinend noch den Spätsommer, um dringend erforderliche Ausbesserungen und Erneuerungen durchführen zu lassen. Diese Baustellen, wie wichtig sie auch sind, bringen so manche Unannehmlichkeiten mit sich: Staus, Umwege, Fahrbahnverengungen und so manches Fahren über Schotter und noch nicht aufgefüllte Schlaglöcher. Wenigstens verhindert so manche Baustellenampel, dass sich zwei Autos auf einer schmalen Straße begegnen, da nimmt man das nervige Warten an diesen Ampeln doch lieber in Kauf als einfach drauf los zu fahren.
Ähneln diese Baustellen nicht auch unserem alltäglichen Leben? Unser Leben verläuft nicht wie auf Schienen, es geht längst nicht immer alles glatt. Probleme tauchen wie Baustellen vor uns auf und wir müssen Umwege in Kauf nehmen, ab und zu fahren wir aber auch mitten hinein und nehmen Schaden. Manchmal sind wir selbst schuld, wenn es kracht, manchmal jemand anders. Auf jeden Fall ist das Leben oft unberechenbar, so sehr wir uns auch bemühen. Sehnen wir uns nicht manchmal auch nach einer Lebensampel, die sagt, wann es besser ist anzuhalten und wann man fahren kann? Und nach jemandem, der uns einfach sagt, wo es jetzt langgeht? Der Psalmbeter aus dem Alten Testament wußte, dass letztendlich nur Gott unserem Leben die richtige Wegweisung geben kann. Deshalb schreibt er: Auf dem Weg deiner Gebote gehen meine Schritte, meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden. Ich rufe dich an, denn du Gott, erhörst mich.(Psalm 17, 5-6) Das bedeutet: Gottes Gebote sind wie eine Lebensampel, die uns mahnen und warnen. Sein Wort ist wie ein Wegweiser in unsicherer Gegend und in unsicheren Zeiten. Ich bin froh, dass Gott mein Begleiter ist. Und Menschen, die mir in seinem Namen Trost zusprechen und Hilfe leisten. Denn die Baustellen des Lebens, sie bleiben nicht aus. Wie gut, wenn ich mit ihm dort hineinfahren kann.
Pastor Florian Bortfeldt, Idafehn