Der Mensch und die Krisen. Bei der Veranstaltung "Wenn Yoga und Tee nicht mehr helfen" stand das Thema Klimakrise im Mittelpunkt. In der beeindruckenden Sebalduskirche in der Nürnberger Innenstadt äußerten sich Expert:innen zu diesem dramatischen Thema.
Der Klimawandel ist das große Thema der Gegenwart – er prägt das Jahrhundert. Und er prägt auch die Debatten beim 38. Evangelischen Kirchentag. Die Wissenschaft ist sich einig: Gelingt es nicht, die Erderwärmung zu begrenzen, kommen schon in den kommenden beiden Jahrzehnten große Risiken auf die Menschheit zu. An einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, 8.Juni, debattierten die Klimapsychologin Janna Kristin Hoppmann, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, der Vorstandsvorsitzende der deutschen Allianz für Klimawandel Martin Herrmann und der Direktor des Zentrums für Klimaresilienz Harald Kunstmann. Gemeinsam denken sie über Lösungen nach.
Alle Beteiligten sind sich einig, wie ernst es um das Klima steht und damit auch um unsere Gesundheit. Sie sei unweigerlich mit der Gesundheit der Erde verbunden. Doch das, was fehle, sei nicht das Wissen um die Krise, sondern vielmehr die Umsetzung von Lösungsstrategien, so der allgemeine Tenor der Diskussionsrunde.
„Ich finde es gerade nicht so leicht Klimaaktivistin zu sein, auch nicht nur in dieser Welt, sondern auch in diesem gesellschaftlichen Klima“, sagte Luisa Neubauer.
Des Weiteren sind sich alle einig, dass Zusammenhalt wichtig sei. Denn diejenigen, die besonders von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, sind ohnehin schon benachteiligte Personengruppen. In Afrika wird der Kampf um lebenswichtige Ressourcen immer brutaler. Die Konflikte in vielen Ländern eskalieren. Die Welt steuert auf eine Zukunft der Klimaflüchtlinge zu.
Bei allen apokalyptischen Prognosen: Harald Kunstmann, Direktor des Zentrums für Klimaresilienz, bleibt zuversichtlich: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir viel machen. Wir haben es schon in der Hand, das bildliche Steuer noch herumzureißen.“
Der Sänger und Musiker Erik Stenzel singt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“; passend zum Resümee der Debatte.
Auch das Publikum beteiligt sich. Viele schreiben ihre Anliegen auf Zettel, tauschen sich mit ihrem Nachbarn aus und überlegen, welchen Beitrag sie zur Bekämpfung der Klimakrise leisten können.
Was bleibt: Eine gut besuchte Kirche und die Überzeugung, dass auch kleine Taten Schritte in eine positive Zukunft bedeuten können.
Autorin: Magdalena Höpfl