Filsum. Alle sechs Jahre besucht der Superintendent die Gemeinden seines Kirchenkreises. Anfang November war Thomas Kersten nun in der Gemeinde Filsum zu Gast.
Um sich einen umfänglichen Eindruck vom Leben in der Gemeinde zu verschaffen, finden daher Besuche bei ganz verschiedenen Institutionen und Personen statt:
So besuchte der Superintendent den Bürgermeister und die Gemeindeverwaltung, den Kindergarten und die Grundschule, einen landwirtschaftlichen Betrieb und den Reit-und Fahrverein sowie die Firma Gourmet Flamand und den Bürgerverein des Ortes.
Am 9. November trafen dann die Ehrenamtlichen aus dem Bereich der evangelisch-lutherischen Kirche mit ihrer Pastorin Ulrike Goudschaal mit dem Superintendenten im Gemeindehaus zusammen.
Der Superintendent wies zu Beginn in einer kurzen Andacht auf die doppelte Bedeutung des 9. Novembers hin. 85 Jahre nach der Reichspogromnacht gelte es aus aktuellem Anlass wieder die Stimme zu erheben gegen Antisemitismus und für den Frieden einzutreten, so wie es auch in den Friedensgebeten in Filsum und Lammertsfehn immer wieder getan werde.
Dass Gebete und Versammlungen unter dem Dach der Kirche erfolgreich sein könnten, habe auch die Geschichte der Maueröffnung vor 34 Jahren gezeigt. Die Kirche spielte als Ort der Friedensbewegung in der damaligen DDR eine wichtige Rolle und von ihr ging auch der Mut zur Veränderung aus. Und so trage auch das Gebet heute dazu bei, Mut zum Leben zu bewahren, auch angesichts der vielen Konflikte und Probleme der gegenwärtigen Zeit.
Über 40 ehrenamtlich Tätige hatten sich an diesem Abend zusammengefunden, um mit dem Superintendent das Gespräch zu suchen. Es wurde sehr deutlich, dass es sich in Filsum um eine aktive und sehr lebendige Gemeinde handelt. Ehrenamtliche aus dem Kirchenvorstand, den Chören, dem Posaunenchor, dem Kindergottesdienst, dem Redaktionsteams des Kirchenspiegels, der Betreuer der Internetseite, die Technikbetreuer und die Vertreter der Haustechnik, das Dekoteam und die Mitglieder verschiedener Hauskreise - alle waren an diesem Abend in den Gemeindesaal gekommen Es war eine beeindruckende Liste von Tätigkeiten, die Ehrenamtliche in der Gemeinde Filsum übernehmen. Pastorin Ulrike Goudschaal sagte dann auch nicht ohne Stolz: „ Kirche lebt von den Menschen, die in ihr aktiv sind.“
Im Gottesdienst am Sonntag in der St. Paulus Kirche hob der Superintendent würdigend hervor, dass die Kirchengemeinde Filsum "eine betende und eine singende Gemeinde" sei. Er habe vielfältige und gute Eindrücke vom Gemeindeleben erhalten und wünsche sich, dass die Gemeinde die Zusammenarbeit mit der innerkirchlichen Gemeinschaft stärke und Raum gebe, um Verantwortung zu übernehmen.
Nach dem Segen krönte Organist Johann Busboom den Gottesdienst mit Händels „Halleluja“ aus dem Messias.