Westrhauderfehn. Am Reformationstag fand in der Hoffnungskirche in Westrhauderfehn ein besonderer ökumenischer Gottesdienst statt, an dem sich acht Gemeinden der Region beteiligten. Pastor Matthias Bokelmann eröffnete die gut besuchte Veranstaltung, begleitet von feierlicher Musik, die Martin Sundermann abwechselnd auf der Orgel und dem Klavier gestaltete.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand ein inspirierendes Gespräch zwischen dem evangelisch-lutherischen Pastor Torben Weinz aus Collinghorst und Pastor Ralf Wellbrock von der katholischen St.-Bonifatius-Kirchengemeinde Langholt. Gemeinsam beschäftigten sie sich mit der Frage: „Was sagt uns die Reformation heute?“
Pastor Weinz führte aus, dass die Reformation nicht nur ein historisches Ereignis sei, sondern auch eine fortlaufende Aufgabe. Die Kirche müsse stets in Bewegung bleiben und sich auf veränderte Umstände einstellen. Die Frage, wie dies gelingen könne, zog sich durch das Gespräch und erweiterte sich in den Betrachtungen der Geistlichen. Pastor Wellbrock gab das Beispiel der heiligen Teresa von Ávila, die als einfache Karmeliter-Nonne Reformen in ihrem Kloster voranbrachte und so eine neue Ausrichtung und Frische in den Glauben brachte.
Auch Moses und später Jesus waren Reformatoren, die ebenfalls Zeichen des Aufbruchs und der Erneuerung setzten. Die beiden Geistlichen betonten, dass auch heute jeder Gläubige und jede Gemeinde gerufen sei, sich für die ständige Erneuerung des Glaubens und der Kirche einzusetzen.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Kirchengemeinde Collinghorst zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Gemeindehaus ein. In gemütlicher Runde bot sich Gelegenheit zum weiteren Austausch über die Impulse des Gottesdienstes und darüber, wie die Kirche auch heute immer wieder neu auf die Herausforderungen der Zeit antworten kann.
Dieser ökumenische Gottesdienst zeigte eindrucksvoll, dass die Reformation ein lebendiger Prozess bleibt, der in Gemeinschaft und Austausch fortgeführt wird.