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Bericht von der Kirchenkreiskonferenz am 19. Februar in Potshausen
Potshausen. Am 19. Februar 2024 tagte die Kirchenkreiskonferenz im Gemeindesaal in Potshausen. Astrid Farwick, Diakonin und Konfirmanden-Beauftragte im Kirchenkreis Emsland Bentheim, war als Referentin zum Thema Konfirmandenarbeit eingeladen. Jede Kirchengemeinde muss bei ihrer Visitation durch den Superintendenten eine aktuelle Konfirmanden-Ordnung einreichen. Dafür gibt es eine Musterordnung, an der man sich orientieren kann, um die eigene Ordnung auf den neuesten Stand zu bringen. Astrid Farwick war gebeten worden, gemeinsam mit den Konfirmanden-Beauftragten unseres Kirchenkreises, Marion Steinhorst-Coordes und Ulrike Sundermann, und KJD Manfred Dieken die „Orientierungshilfen zur Gestaltung und Organisation der Konfirmand*innen-Arbeit in der Kirchengemeinde“ vorzustellen, die die Erstellung der eigenen Ordnung erleichtern soll. (Marion Steinhorst Coordes konnte dann leider krankheitsbedingt nicht teilnehmen.)
Im Zentrum der Konferenz stand die Konfirmandenarbeit als ein wesentliches Bildungsangebot der Kirche. Sie hat das Ziel, Jugendliche mit dem christlichen Glauben vertraut zu machen, ihnen Orientierung zu bieten und sie zur eigenverantwortlichen Glaubensgestaltung zu befähigen. Die Konfirmandenzeit ist nicht nur eine Zeit der Wissensvermittlung, sondern vor allem auch der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Glauben und seiner Bedeutung für das eigene Leben.
Die drei Dimensionen der Konfirmandenarbeit
Diakonin Astrid Farwick stellte in ihrem Impuls die drei zentralen Dimensionen einer gelungenen Konfirmandenarbeit vor: Identität, Wissen und Handeln.
1. Identität
Jugendliche sollen in ihrer persönlichen Identitätsentwicklung wahrgenommen und gestärkt werden. Die Konfirmandenzeit bietet ihnen Raum, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen und ihn in ihr eigenes Leben zu integrieren. Dabei geht es darum, dass sie sich als Teil der christlichen Gemeinschaft erleben und eine individuelle Glaubenshaltung entwickeln.
2. Wissen
Konfirmandinnen und Konfirmanden erwerben Wissen über den christlichen Glauben, die Bibel, zentrale Texte und Traditionen. Dabei wird ein reflektierter Ansatz betont: Es reicht nicht aus, biblische Texte auswendig zu lernen – entscheidend ist, sie zu verstehen und in die eigene Lebenswirklichkeit zu übersetzen.
3. Handeln
Glaube soll nicht nur theoretisch erlernt, sondern praktisch gelebt werden. Jugendliche werden ermutigt, sich aktiv in das Gemeindeleben einzubringen, beispielsweise durch die Mitgestaltung von Gottesdiensten, soziale Projekte oder diakonisches Engagement. Auch das gemeinsame Entwickeln von Regeln für die Zusammenarbeit und das Übernehmen von Verantwortung sind wichtige Lernfelder.
Konkrete Themenfelder der Konfirmandenarbeit
Anhand verschiedener Aspekte der kirchlichen Arbeit mit Jugendlichen wurde diskutiert, wie die drei Dimensionen von Identität, Wissen und Handeln konkret umgesetzt werden können. Themenbereiche wie „Unsere Gruppe und unsere Gemeinde“, „Spiritualität und Gottesdienst“, „Grundtexte des Glaubens“ und „Diakonie und Weltverantwortung“ wurden dabei in den Blick genommen. Ein besonderer Fokus lag auf der Frage, wie Konfirmandinnen und Konfirmanden die Kirche als „Gemeinde auf Zeit“ erleben und aktiv mitgestalten können. Hierzu wurden praxisnahe Methoden vorgestellt, die den Jugendlichen helfen sollen, ihren eigenen Platz in der Gemeinschaft zu finden und Verantwortung zu übernehmen.
Ausblick
Die Konfirmandenarbeit bleibt eine zentrale Aufgabe der Kirche, die weit über die Vorbereitung auf die Konfirmation hinausgeht. Es geht darum, Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie den Glauben für sich entdecken, reflektieren und im Alltag leben können. Die Kirchenkreiskonferenz in Potshausen hat deutlich gemacht, dass eine gute Konfirmandenarbeit auf Beziehungsarbeit basiert und sich stets an den Lebenswelten der Jugendlichen orientieren muss.
Die Ergebnisse der Konferenz sollen nun in die weitere Arbeit auf Gemeindeebene einfließen. Ziel ist es, den Teilnehmenden Lust auf innovative Formen der Konfirmandenarbeit zu machen und Anregungen zur Erstellung der eigenen Ordnung zu geben.