Aufruf der Kirchen zur Bundestagswahl

Nachricht 10. Februar 2025
Simon Schmidt @pixabay

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl rufen die evangelischen und katholischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen erstmals gemeinsam zur Teilnahme an der Wahl auf. Auch die ehrenamtlichen Vorsitzenden vieler Leitungsgremien der Kirchen unterstützen das Votum. Seit Anfang Januar läuft eine gemeinsame Kampagne der Kirchen zur Bundestagswahl unter dem Motto „Für dich: Mit Herz und Verstand“. Daran angelehnt appellieren die Kirchenvertreterinnen und -vertreter an „alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, ihr Wahlrecht auszuüben und mit Herz und Verstand demokratisch zu wählen“. Ausdrücklichen Dank richten die Kirchen an die Kandidierenden der demokratischen Parteien, die sich für den Bundestag zur Wahl stellen.

Die weltweiten Herausforderungen wie Gewalt, Krieg, Flucht und Armut „fordern uns heraus“, schreiben die Kirchen. Um sie zu bewältigen, „bedarf es eines kritischen Dialogs mit allen demokratischen Kräften“, um zu „konsensualen Lösungen“ zu kommen. Es gehöre zur Demokratie, die „Themen der Bürgerinnen und Bürger, ihre Kritik und Zweifel ernstzunehmen“, so die Kirchen. Menschen brauchten „Vertrauen in diejenigen, die politische Verantwortung tragen oder neu nach der Wahl übernehmen werden.“

Die Kirchen rufen dazu auf, bei der Wahl „Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt“ zu beachten. Nächstenliebe sei mehr als Anerkennung und Achtung. „Es geht um Sympathie und Mitgefühl für viele und damit ein Handeln, das dem Nächsten mehr als das gibt, was sein gutes Recht ist.“ Weiter rufen die Kirchen dazu auf „die Würde der Menschen zu achten und den Schutz der Umwelt und des Klimas voranzutreiben“. Eine besondere Verantwortung müsse in Zukunft „den Bedürfnissen junger Menschen“ gelten. Es gelte, „alle Anstrengungen zu unternehmen, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.“

Um der zunehmenden Ausgrenzung und Abwertung in der Gesellschaft zu begegnen, brauche es einen breiten gesellschaftlichen Dialog an unterschiedlichen Orten, der „ehrlich, offen und kompromissbereit geführt wird“, fordern die Kirchen. Daraus könnten dann „gemeinsam getragene Lösungen“ entstehen.