Schon wieder ein Fest? - 18.01. 2025

Thomas Mühl @ pixabay

Mitten im Januar. Endlich etwas Abstand gewonnen von all den Festen und besonderen Anlässen der vergangenen Wochen.

Viele sind ganz froh, dass die gewohnten Abläufe und Aufgaben wieder den Tag und die Woche bestimmen. Es tut gut, sich von den Festen zu erholen. Nach den besonderen Zeiten um den Jahreswechsel herum schätzen wir die unaufgeregten Tage im Januar wieder mehr. Ohne Alltag schmecken die Höhepunkte nicht mehr richtig.

Doch in der biblischen Geschichte für diesen Sonntag in der Epiphaniaszeit wird erneut von einem Fest erzählt. Am Anfang seiner öffentlichen Wirksamkeit ist Jesus mit seinen Freunden zu Gast auf einer Hochzeit im Städtchen Kana. Als im Verlauf der Feier, die im Alten Orient gewöhnlich eine ganze Woche dauerte, Nachschubprobleme mit dem Wein auftraten, wird Jesus von seiner Mutter darauf gesprochen. Maria hatte wohl einen Blick für solche Probleme. Auf die ihm eigene Weise reagierte Jesus wenig später und wandelte mit Hilfe der Diener Wasser in Wein. Jesus hat den Mangel gefüllt und sorgte dafür, dass die Menschen auf der Hochzeit ihre Fröhlichkeit weiter tragen konnten.

Auf den ersten Blick wirkt es verwunderlich, dass Jesus sich ausgerechnet um ein Hochzeitsfest kümmert. Gäbe es nicht Situationen, in denen die Hilfe dringender wäre? Feiern und Fröhlichkeit bekommen mit der Blickrichtung von Jesus her noch eine andere Farbe: Jesus füllt den Mangel aus - bis heute. Wie stellt er das an, wie kann ich das entdecken? Ich finde das eine lohnende Spur für die unaufgeregten Tage im Januar. Stellt euch diese Frage. Dazu lassen sich zum Beispiel die Worte der Bibel gebrauchen.

Konfirmanden haben das Fest im Alltag in einer Übertragung von Psalm 23 so formuliert: "Mein Leben macht Gott zu einer fetten Party. Bei ihm tank ich immer wieder auf. Wenn ich traurig bin, macht Gott mich wieder locker. Weil ich ihm wichtig bin, bringt er mich immer wieder auf die richtige Spur."

Ein solches Fest können wir auch im Januar gut gebrauchen! Denn gleich, ob wir eher traurige oder fröhliche Tage erleben, - an einem konkreten Ort zum Auftanken fehlt es oft. Und auch die richtige Spur meinen wir selber zu finden. Bei Jesus kann ich das festmachen, dass er sich darum kümmert. Ich bleibe mit dem, was ich auf dem Herzen trage, nicht allein. So haben es die Menschen damals auf der Hochzeit erlebt. Und Jesus füllt unseren Mangel bis heute aus.

 

Holger Rieken,

Pastor in Ostrhauderfehn