Schwere Motorräder dröhnen durch die Nacht. Plötzlich ein Knall. Ein Motor gibt zischend seinen Geist auf. Die Biker schauen sich ratlos an. Unter dem Nachthimmel schimmert mild ein Anwesen in Reichweite der fünf Gestrandeten.
Nach zwei Schlägen mit dem Eisenring am massigen Eichentor öffnet ein baumlanger Mann in weißer Wollkutte den Fremden in ihrer schwarzen Rockerkluft. Etwas schüchtern folgt die Gruppe dem lächelnden Hünen durch die Gänge hin in den klösterlichen Speisesaal. Der eine Biker (oder Bikerin oder… - Egal, die Gastgeber kennen keine Gendervorbehalte. Mensch ist Mensch!) betastet einen alten Holzglobus: Auch für die frommen Klosterbrüder ist die Erde rund! Ein weiterer Blick fällt kurz auf eine leuchtende Szene von Ludolf Backhuysen. Der in Emden geborene Marinemaler malte das Bild „Jesus stillt den Sturm“ 1695 in Amsterdam.
Ein Glas wird eingeschenkt. Gesang setzt ein: „Get your motor runnin’!“. Von einem Schreibpult klingt: „Head out on the highway.” Es folgt die Antwort des Ersten: “Lookin‘ for adventure.“ Aus der Klosterküche ertönt: „In whatever comes our way.“ Am Harmonium stimmt ein weiterer Bruder ein, und auch der erste Biker schließt sich an: „Like a true nature’s child, we were born, born to be wild.“ Darauf erschallt es im Chor: „We can climb so high.“ Und endlich, sich glücklich zunickend, bekennen die Chefs der Bikergruppe: „We never wanna die!“ Schließlich erheben alle gemeinsam ihre Gläser und prosten sich lächelnd zu: „Born to be wild.“
LEFFE, LE SENS DE L’ACCUEIL: Gastfreundschaft. Die Werbestrategen der Leffe-Brauerei kennen offensichtlich die Sehnsüchte der Menschen und die entsprechende Botschaft der Bibel: Licht in der Finsternis, eine offene Tür in der Not, die Einladung an den gedeckten Tisch, Gastfreundschaft, ein „Schön, dass es dich gibt!“ über alles Trennende hinweg. Und alles mündet in der fröhlichen Zuversicht, gemeinsam das ewige Leben geschenkt zu bekommen. Die Bedeutung der Gastfreundschaft hat ihren Ursprung in Gottes herzlichem Willkommen.
Probiert es einmal aus, euch und die anderen mit Gottes Augen zu sehen und als Gottes geliebte Geschöpfe zu verstehen. Und plötzlich seid ihr euch nicht mehr fremd!
Euer Mathias Dittmar, Pastor i.R. in Glansdorf